Beruf Sportlehrer*in
Disclaimer: Aus Gründen der besseren Lesbarkeit verzichten wir im folgenden Text auf das Gendern und verwenden stattdessen zu möglichst ausgeglichenen Anteilen das generische Femininum und das generische Maskulinum. Wir möchten aber alle Gender ansprechen, explizit auch jene, die nicht durch binäre Bezeichnungen repräsentiert werden.
Einstiegsgehalt
ca. 3.500 € brutto/Monat
Eigenschaften
(körperliche) Fitness, Sozialkompetenz, Einfühlungsvermögen, Geduld
Besonderheiten
Es gibt immer ein Zweitfach neben Sport, das sich je nach Bundesland unterscheidet.
Was macht ein Sportlehrer?
Brennball, Katz und Maus oder Chinesische Mauer - als Sportlehrer hast du in deinem Berufsalltag immer aktiv mit Sport und abhängig von der gewählten Schulform mit unterschiedlichen Altersgruppen zu tun. Du unterrichtest deine Schüler in unterschiedlichen Sportarten und förderst die Entwicklung durch Sport und Bewegung. Neben obligatorischen Ballsportarten stehen auch Leichtathletik, Turnen, Gymnastik und Schwimmen auf dem Lehrplan.
Unterrichten heißt für dich als Sportlehrerin anleiten, trainieren und motivieren. Je nachdem, ob du eine Grundschulklasse oder Schülerinnen aus der Oberstufe unterrichtest, ändert sich auch deine Unterrichtsplanung. Bei Grundschulkindern nimmst du die Scheu vor bestimmten Sportarten und stärkst ihre Wahrnehmungsfähigkeit durch spielerischen Umgang. Heranwachsende unterstützt du bei ihrer persönlichen Entwicklung und förderst ihr Sport- und Bewegungsbewusstsein. Als Sportlehrerin hilfst du außerdem bei der Vorbereitung für Wettkämpfe, planst deinen Unterricht und benotest schließlich die Leistung deiner Schüler.
Dein Berufsalltag bringt dir genug Abwechslung: Mal bist du in der Sporthalle, mal in der Schwimmhalle oder du wechselst für Outdoor-Aktivitäten auf den Sportplatz. Da deine Schüler mit Geräten hantieren und Bewegungen ausführen, trägst du die Verantwortung bei der Planung und Durchführung des Unterrichts.
Wo kann ich als Sportlehrer arbeiten?
Da du dich zu Beginn des Sport Lehramt Studiums für eine Schulform entscheidest, arbeitest du als Sportlehrer in
• Grundschulen oder
• Haupt-, Real- und Gesamtschulen oder
• Gymnasien und Gesamtschulen oder
• Berufskollegs oder
• im Bereich der Sonderpädagogik.
Unterrichtsfächer
Zu Beginn des Sportstudiums hast du die Qual der Wahl, denn es gibt zahlreiche Sportarten, die du unterrichten kannst. Es ist zudem obligatorisch, ein Zweitfach neben Sport zu wählen. Die Fächerkombination kann sich jedoch je nach Bundesland unterscheiden.
Um den Rahmen nicht zu sprengen, haben wir Kombinationsmöglichkeiten für das Fach Sport in zwei verschiedenen Bundesländern aufgezählt.
Im gymnasialen Lehramtsstudium kannst du in Bayern das Fach Sport mit folgenden Fächern kombinieren:
• Deutsch
• Englisch
• Mathematik
• Latein
• Religionslehre
In NRW wählst du neben Sport dein Kernfach aus den folgenden Fächern:
• Biologie
• Chemie
• Deutsch
• Englisch
• Religionslehre
• Französisch
• Geschichte
• Informatik
• Latein
• Mathematik
• Philosophie/Praktische Philosophie
• Physik
• Sozialwissenschaften
• Spanisch
Was muss ich studieren, um den Beruf Sportlehrer ausüben zu können?
Der Lehrerberuf führt klassischerweise über das Sport auf Lehramt Studium mit anschließendem Referendariat. Durch den Fachkräftemangel ist vermehrt auch ein Seiteneinstieg möglich.
Sport auf Lehramt Studium
Das Sport auf Lehramt Studium ist der erste Schritt in dein Lehrerdasein. Du musst im Vorfeld einige Hürden wie die Sporteignungsprüfung meistern und auch im Studium immer am Ball bleiben. Dich erwarten Praktika und Praxissemester, wo du das Erlernte direkt anwenden kannst. Du erwirbst sporttheoretische und fachdidaktische Grundlagen und stellst dein sportliches Geschick in verschiedenen Disziplinen unter Beweis.
Da die Lehrerausbildung Ländersache ist, gibt es im Vorfeld einiges zu beachten. Je nach Bundesland unterscheiden sich die Abschlüsse (Bachelor-Master-System oder Staatsexamen), die Fächerkombinationen und im Anschluss auch die Anerkennung des erworbenen Abschlusses. Du solltest dir deshalb anfangs die Frage stellen, in welchem Bundesland du später tätig sein möchtest.
Seiten-/Quereinstieg in den Lehrerberuf
Durch den Lehrermangel ist auch ein Seiten- oder Quereinstieg in den Lehrerberuf möglich. Auch wenn die beiden Begriffe teilweise synonym gebraucht werden, wird in einigen Bundesländern klar zwischen beiden Varianten unterschieden.
• Quereinstieg:
Du leistest berufsbegleitend den Vorbereitungsdienst (das Referendariat) ab. Dadurch erhältst du eine volle Lehrbefähigung und kannst auch verbeamtet werden, wenn die Voraussetzungen des jeweiligen Bundeslandes erfüllt werden.
• Seiteneinstieg:
Du steigst ohne eine spezielle pädagogische Ausbildung als Lehrkraft ein und durchläufst berufsbegleitend eine pädagogische Schulung. Jedes Bundesland bestimmt selbst, wie lange diese Vorbereitungszeit dauert und welche Inhalte vermittelt werden. Und auch, ob die volle Lehrbefähigung erteilt wird und letztendlich eine Verbeamtung möglich ist.
Unser Tipp: Informier dich am besten auf den Websites der jeweiligen Kultusministerien, welche Möglichkeiten dir als Seiten- oder Quereinsteigerin zustehen.
Berufsperspektiven und Aufstiegschancen
Der Fachkräftemangel hält an. Das bedeutet, du wirst gebraucht! Wie schon erwähnt, macht es einen Unterschied, für welche Schulform und welches Bundesland du dich entscheidest. Es lohnt sich deshalb, einen Blick auf die Prognosen für einzelne Fächer und Schulformen in den jeweiligen Bundesländern zu werfen.
Solltest du später einmal das Bundesland wechseln wollen, geschieht das über eine freie Bewerbung oder über das sogenannte „Lehrkräfteaustauschverfahren“. Denn Lehrkräfte sollen trotz des Umstands, dass die Lehrerausbildung nicht einheitlich geregelt ist, möglichst unkompliziert in ein anderes Bundesland wechseln können. Genauere Infos zur Lehrereinstellung und den Bewerbungsverfahren erhältst du auf der Homepage der Kultusministerkonferenz.
Gehalt und Besoldung
Als Sportlehrer kannst du – mit einer Ausnahme von Berlin - von einer Verbeamtung ausgehen. In diesem Fall spricht man von Besoldung. Andernfalls wirst du als angestellte Lehrkraft nach Tarifvertrag (TV-L) bezahlt.
Wie hoch dein Gehalt als Sportlehrerin ausfällt, lässt sich nicht pauschal sagen. Das Bruttogehalt ist unter anderem abhängig von
- der Schulform,
- dem Bundesland,
- dem eigenen Familienstand,
- der Berufserfahrung und
- der Art des Beschäftigungsverhältnisses (Beamter oder Tarifangestellter).
Um dir ein Beispiel vorzuführen: Zum Berufseinstieg als Gymnasiallehrer in Nordrhein-Westfalen bedeutet das eine Besoldung von 4.588,38 Euro brutto im Monat. Als Seiteneinsteigerin wirst du in einem Tarifverhältnis angestellt und musst höhere Steuerabgaben leisten. Das heißt in diesem Fall: Ein Gymnasiallehrer, der nicht verbeamtet ist, verdient anfangs in Nordrhein-Westfalen 4.188,38 Euro brutto im Monat.
Quelle: https://www.schulministerium.nrw/besoldung-und-entgelt (Stand 06/2023)
Good to know: Die einheitliche Einstiegsbesoldung wird nach und nach in allen Bundesländern umgesetzt. Das Gesetz zur Anpassung der Lehrkräftebesoldung sowie zur Änderung weiterer dienstrechtlicher Vorschriften wurde im Mai 2023 vom Landtag verabschiedet. Alle Details dazu findest du auf der Website des Schulministeriums NRW.