Sport in der Schweiz studieren
Sportstudiengänge in der Schweiz
Die Schweiz ist geprägt von wunderschönen Bergen, die zum Wandern und Ski fahren einladen. Wo bietet sich ein Sportstudium also besser an als in unserem Nachbarland? Besonders beliebte Universitätsstädte sind die sechs Großstädte Zürich, Genf, Basel, Lausanne, Bern und Winterthur, die mit einem vielfältigen Freizeitangebot aufwarten.
Sport kann man in der Schweiz an Universitäten, Fachhochschulen oder Pädagogischen Hochschulen studieren. Besonders häufig gibt es die Studiengänge Sportwissenschaft, Sport auf Lehramt oder Sport in Verbindung mit Gesundheit. Wer sich für ein Lehramtsstudium an einer Schweizer Hochschule interessiert, wird schnell auf die Pädagogischen Hochschulen stoßen. Diese sind auf die Ausbildung von Lehrerinnen und Lehrern spezialisiert. Sport wird in der Regel in Kombination mit anderen Schulfächern angeboten.
Daneben existieren ein paar sehr spannende spezielle Weiterbildungen für Sportstudierende, wie zum Beispiel in Sportpsychologie an der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften oder in Outdoorsport Management an der Hochschule für Technik und Wirtschaft Chur. Beide schließen mit dem Certificate of Advanced Studies (CAS) ab, einem schweizerischen Weiterbildungsdiplom.
Die meisten Schweizer Sport-Hochschulen sind staatlich, es gibt auch wenige private Hochschulen, von denen nicht alle staatlich anerkannt sind. Mehr zum Thema "privat oder staatlich studieren" erfährst du in unserem gleichnamigem Ratgeberartikel.
Zulassung zum Sportstudium
Wenn du an einer staatlichen Schweizer Hochschule Sport studieren willst, musst du das Abitur nachweisen. In der Schweiz spricht man von der Matura, das deutsche Abitur wird in der Regel von den schweizerischen Hochschulen als gleichwertig anerkannt.
Studiengänge, die sich nicht um das Sportmanagement drehen, sondern den aktiven Sport im Fokus haben, sind außerdem zulassungsbeschränkt durch die Sporteignungsprüfung. Mit dieser musst du motorische und teilweise auch kognitive Fähigkeiten nachweisen.
Sporteignungsprüfung in der Schweiz
Auch in der Schweiz setzt die Zulassung zum Sportstudium eine entsprechende Eignungsprüfung voraus. Ähnlich wie in Deutschland ist nicht jedes Aufnahmeverfahren gleich: Dieses unterscheidet sich von Hochschule zu Hochschule. So prüft die Universität Bern neben der motorischen Eignung auch die allgemeine kognitive Leistungsfähigkeit, zum Beispiel durch schlussfolgerndes Denken. Am besten schaust du dir das Anforderungsprofil der Hochschule gut an, um dich auf deine Prüfung vorzubereiten.
Aufnahmekriterien im Überblick
Die Sporteignungsprüfung ist nie besonders einfach. Es macht also Sinn, sich davor zu informieren, welche Disziplinen die Schweizer Hochschulen testen, um sich bestmöglich vorzubereiten. Hier hast du die Links zu den Anforderungsübersichten der Hochschulen im Schnellzugriff:
Leben und studieren in der Schweiz
Ganze drei Sprachen spricht man in dem kleinen Land: Deutsch, Italienisch und Französisch. Eigentlich sind es sogar vier: Das Rätoromanisch wird allerdings nur noch von wenigen Menschen in der Schweiz gesprochen. Französisch und Italienisch sind besonders zu den Grenzen hin weit verbreitet.
Aber nicht nur die heimischen Sprachen machen die Schweiz international und deshalb besonders attraktiv für deutsche Studierende: Ein Drittel aller Studierenden in der Schweiz kommt aus dem Ausland.
Übrigens: Während man hierzulande vom Sommer- und Wintersemester spricht, sagen die Schweizer lieber Frühjahrs- und Herbstsemester. Nicht nur die Benennung ist anders, auch der Studienstart. Das Herbstsemester startet im August – die Vorlesungen Mitte September – und das Frühjahrssemester startet Anfang Februar, wobei die Vorlesungen dann Mitte Februar beginnen.
Visum und Aufenthaltserlaubnis
Die Schweiz ist kein EU-Mitglied, deshalb brauchst du für ein Studium hier eine Aufenthaltsgenehmigung. Einreisen kannst du ganz einfach mit einem gültigen Reisepass und einer Bestätigung über deine Annahme an der Hochschule. Die Aufenthaltsgenehmigung erhältst du vor Ort bei der zuständigen Fremdenpolizei.
Lebenshaltungskosten
In der Schweiz kannst du deine Euros zu Hause lassen, hier musst du in Schweizer Franken zahlen – und das leider nicht zu knapp. Das Leben hier ist doch deutlich teurer als in Deutschland. Pro Monat solltest du 1.500 bis 2.500 Euro für deine laufenden Kosten einplanen. Hinzu kommen Studiengebühren pro Semester. Die Studiengebühren können je nach Hochschule stark variieren und belaufen sich auf durchschnittlich 700 Euro pro Semester, aber auch größere Summen von um die 4.000 Euro sind möglich. Ausländische Studierende müssen oft noch einen zusätzlichen Betrag bezahlen.
Ein Beispiel: An der Uni Bern zahlen Studierende 770 Euro pro Semester. Wenn du mit einem deutschen Abitur angenommen werden möchtest, kostet dich das Studium zusätzlich etwa 210 Euro monatlich.
Wohnen
Da die Lebenshaltungskosten für Studierende in der Schweiz so hoch sind, ist es ratsam, sich frühzeitig um ein Zimmer oder eine Wohnung im Studentenwohnheim zu bemühen. Hierbei helfen die Wohnungsvermittlungen der Hochschulen (wie die Deutschen Studierendenwerke). Außerdem kann man sich auch auf Schweizer Wohnraumportalen umsehen, wie wgzimmer.ch, weegee.ch oder students.ch.
Studium in der Schweiz finanzieren
In Deutschland hast du keinen Anspruch auf BAföG? Dann kannst du trotzdem einen Antrag auf Auslands-BAföG stellen. Die Chancen einer Finanzspritze vom Staat stehen nämlich im Ausland sogar besser. Da in der Schweiz höhere Kosten für Studierende anfallen, verändert sich die gesamte Berechnung. So ist es möglich, dass Studierende, die hierzulande leer ausgehen, im Ausland dennoch gefördert werden. Das gilt sowohl für den Fall eines kurzen Auslandsaufenthalts (Praktikum, einzelne Semester) oder für das gesamte Sportstudium.