Sport und Gesundheit Studium
B. A., B. Sc.
6 – 7 Semester
oft NC-frei
Überblick: Sport und Gesundheit studieren
Der Fachbereich Sport und Gesundheit umfasst verschiedene Disziplinen. Je nach Studium beschäftigst du dich entweder mit der gesundheitsfördernden Wirkung von Bewegung auf Forschungsebene, der Bereitstellung bedarfsgerechter Angebote oder aber mit der therapeutischen und medizinischen Behandlung von Sportprofis und anderen Patientengruppen. Bei dem großen Angebot an Studiengängen hast du die Qual der Wahl: Willst du selbst sportlich aktiv sein, beraten, behandeln oder eine Gesundheitsorganisation managen? Oder willst du in der Marketingabteilung eines Unternehmens der Gesundheits- oder Sportbranche arbeiten? Mit einem Sport und Gesundheit Studium stehen dir all diese Möglichkeiten offen. Bevor du dich also für einen Studiengang entscheidest, solltest du dir genau anschauen, welches Studium dich zu deinem Traumberuf führt.
Meistens verraten bereits die Studiengangsnamen, welche Studieninhalte im Vordergrund stehen und welche Berufswege du einschlagen kannst. Bei Sportwissenschaft Studiengängen kannst du davon ausgehen, dass du im Studium selbst auf den Sportplatz musst. Sportwissenschaftliche Studiengänge mit der Vertiefung Gesundheit sind häufig auf Berufe im Bereich Prävention, Gesundheitsförderung oder Diagnostik ausgerichtet. Der Zusatz Management verrät wiederum, dass es sich um ein BWL Studium mit Bezug zur Sportindustrie oder dem Gesundheitswesen handelt.
Good to know: Neben den an die Sportwissenschaft angrenzenden Disziplinen wie Sportmedizin und Sportpsychologie gibt es zahlreiche Studiengänge, die sich mit den Gesundheitsaspekten von Sport und Ernährung oder mit soziologischen Fragestellungen beschäftigen, die das Gesundheitssystem betreffen.
Welche Voraussetzungen muss ich für ein Sport und Gesundheit Studium erfüllen?
Formale Voraussetzungen
- Abitur / Allgemeine Hochschulreife
- Fachabitur / fachgebundene Hochschulreife / Fachhochschulreife
- einen vergleichbaren Schulabschluss oder
- eine bestimmte berufliche Qualifikation (z. B. Meistertitel)
- je nach Hochschule Motivationsschreiben und/oder Bewerbungsgespräch
- je nach Hochschule Sporteignungsprüfung
- je nach Hochschule ärztlicher Nachweis der gesundheitlichen Eignung und/oder Nachweis der Affinität zur sportlichen Aktivität und zum organisierten Sport (beispielsweise Mitgliedschaft im Sportverein)
Für einige Studiengänge, beispielsweise wenn du Sportwissenschaften studieren willst, muss du eine Sporteignungsprüfung ablegen. Die Anforderungen können von Uni zu Uni variieren. In der Regel musst du Sportprüfungen in zehn bis 20 Einzeldisziplinen ablegen. Betriebswirtschaftliche Studiengänge setzen im Normalfall keine Sportprüfung voraus, allerdings führen einige Unis ein hochschuleigenes Zulassungsverfahren durch, das einen schriftlichen Eignungstest und/oder ein Bewerbungsgespräch beinhalten kann. Hier erfährst du mehr zum Thema Bewerbung für ein Sportstudium.
Du hast kein Abi, möchtest aber trotzdem studieren? Kein Problem! In unserem Ratgeber zum Thema Studieren ohne Abitur findest du hilfreiche Tipps.
Wie hoch ist der NC für ein Sport und Gesundheit Studium?
Viele Studiengänge mit hohen Bewerberzahlen sind durch den Numerus Clausus (NC) zulassungsbeschränkt. Dieser kann erst nach dem Abschluss des Zulassungsverfahrens festgelegt werden und fällt jedes Semester anders aus. Lass dich also nicht entmutigen, wenn dein Abischnitt nicht im Einser- oder Zweierbereich liegt. Zudem setzen viele Hochschulen auf hochschuleigene Zulassungsverfahren anstelle des NCs*.
In der folgenden Übersicht findest du beispielhaft die NCs und Zulassungsverfahren einiger Sport und Gesundheit Studiengänge:
Hochschule | Studiengang | NC | Geltungsjahr | Wartesemester |
---|---|---|---|---|
Deutsche Sporthochschule Köln | Sport und Gesundheit in Prävention und Therapie (SGP) | 1,8 - 2,7 AdH | WiSe 2024/25 | |
Technische Universität Chemnitz | Präventions-, Rehabilitations- und Fitnesssport | Kein NC, dafür Sporteignungsprüfung | ||
Technische Hochschule Deggendorf | Angewandte Sportwissenschaften mit Schwerpunkt Training und Gesundheit | Kein NC, dafür Sporteignungsprüfung | ||
Justus-Liebig-Universität Gießen | Bewegung und Gesundheit | Kein NC | WiSe 2024/25 |
Stand: 12/2024
*Die Ausnahme bildet natürlich Sportmedizin: Um Sportmediziner*in zu werden, musst du Medizin studieren. Hier fällt der NC in der Regel hoch aus, da das Studium sehr beliebt ist.
Was sind die Studieninhalte?
Aufgrund der Vielfalt der Studienrichtungen im Bereich Sport und Gesundheit werden abhängig vom Studiengang unterschiedliche Fächer unterrichtet.
Je nach Fachrichtung und Ausrichtung des Studiums können dir folgende Inhalte begegnen:
- Sporttheorie
- Bewegungswissenschaft
- Trainingslehre
- Leistungsdiagnostik
- Forschungsmethoden in der Sportwissenschaft
- Grundlagen der BWL
- Grundlagen der VWL
- Finanzierung, Rechnungswesen
- Statistik
- Personalmanagement und Organisation
- Gesundheitsmanagement
- Sportmanagement
- Grundlagen der Anatomie und Physiologie
- Krankheitslehre und Diagnostik
- Neurologie
- Sportverletzungen
- Sportmedizin, Schmerzmedizin
- Notfallmedizin
- Forschungsmethoden, Statistik
- Grundlagen der allgemeinen Psychologie
- Neurowissenschaften
- Psychologische Diagnostik
- Sportpsychologie
- Sportmedizinische Grundlagen, Sportverletzungen
- Bewegungstherapeutische Methoden
- Bewegungs- und Gesundheitspädagogik
- Bewegungsanalyse und Bewegungsentwicklung
- Sporttherapie und mentale Gesundheit
- Trainings- und Bewegungswissenschaft
- Lebensmittelkunde, Ernährungslehre
- Grundlagen der Prävention & Rehabilitation
- Sport- und Fitnessarten
Das Spektrum an möglichen Studieninhalten ist riesig. Welche Inhalte genau vermittelt werden, hängt vom Studiengang sowie von der jeweiligen Hochschule ab. Informiere dich also gut über die konkreten Studieninhalte, bevor du dich für ein Studium bewirbst.
Auch innerhalb der verschiedenen Studiengänge kannst du dich durch Wahlpflichtfächer auf unterschiedliche Berufsfelder spezialisieren. Wir nennen hier beispielhaft nur zwei Fachbereiche, um nicht den Rahmen zu sprengen.
- Trainingswissenschaft (z. B. Fußball)
- Spitzensport
- Sport und Bewegung im Kindes- und Jugendalter
- Leistungsdiagnostik
- Gesundheitsförderung, Therapie und Prävention
- Gesundheitsökonomie
- Pflegemanagement
- Krankenhausmanagement
- Controlling
- Marketing
- Gesundheitspolitik
Gut zu wissen: Sportmedizin wird nicht als eigenständiger Studiengang angeboten. Wenn du Sportmediziner*in werden willst, musst du das komplette Humanmedizin Studium absolvieren und dich nach deiner Approbation zum Arzt bzw. zur Ärztin in der Fachrichtung Sportmedizin weiterbilden.
In welchen Studienformen wird das Studium angeboten?
Das Sport und Gesundheit Studium wird in diesen Studienformen angeboten:
- Vollzeit
- Dual
- Fernstudium
- Berufsbegleitendes Studium
Was genau unterscheidet die verschiedenen Studienmodelle voneinander, wo liegen jeweils die Vor- und Nachteile? Diese Fragen beantworten wir dir in unserem Ratgeberartikel zu den unterschiedlichen Studienformen.
Was ist die berufliche Perspektive nach dem Sport und Gesundheit Studium?
Welchen beruflichen Weg du nach dem Studium einschlägst, hängt von der Studienausrichtung ab. Mit einem Studienabschluss in Sport und Gesundheit arbeitest du beispielsweise in:
- Rehabilitationszentren
- Sporttherapiezentren
- Kliniken, Krankenhäusern
- Fitness- oder Wellness-Studios
- Sportvereinen
- Forschungseinrichtungen
- Unternehmen in der Sport- oder Gesundheitsindustrie
Da es so viele Sport und Gesundheit Studiengänge gibt, ist die Bandbreite an Berufsbildern riesig. Mögliche Berufe sind:
- Sporttherapeut*in
- Sportmediziner*in
- Coach bzw. Berater*in
- (Fitness-)Trainer*in
- Manager*in einer Sporteinrichtung
- Mitarbeit in der Forschung/Verwaltung/Marketing/Personal
Welches Gehalt kann ich nach dem Sport und Gesundheit Studium erwarten?
So vielfältig die Berufsaussichten nach dem Sport und Gesundheit Studium sind, so unterschiedlich fallen auch die Gehälter aus. Wenn du im Sportmanagement arbeitest, kann dein Einstiegsgehalt ca. bei 3.620 Euro Bruttomonatsgehalt liegen.
Als Sporttherapeut*in verdienst du deutlich weniger: Hier startest du mit einem monatlichen Bruttoverdienst von ca. 2.640 Euro.
Als Sportwissenschaftler*in kannst du mit einem Einstiegsgehalt von ca. 3.170 Euro rechnen.
(Quelle: Gehalt.de, Stand: 07/2022)
Wie sich dein Gehalt zusammensetzt und wie du geschickt über dein Gehalt verhandelst, erfährst du in unsere Ratgeberartikel Gehalt und Arbeitnehmervorteile im Beruf.
Was kostet mich das Sport und Gesundheit Studium?
Was dich ein Sport und Gesundheit Studium kostet, hängt in erster Linie davon ab, ob du staatlich oder privat studierst.
Staatliche Hochschulen
Da staatliche Hochschulen von den Bundesländern finanziell unterstützt werden, zahlst du auch im Master in der Regel* keine Studiengebühren. Lediglich der Semesterbeitrag wird zum Sommer- und Wintersemester fällig. Er setzt sich aus dem Sozialbeitrag, dem Mobilitätsbeitrag (= Semesterticket), dem Studierendenschaftsbeitrag und einem Verwaltungskostenbeitrag zusammen. Je nach Hochschule liegt der Semesterbeitrag zwischen rund 60 Euro und 475 Euro.
*Sonderregelungen kann es zum Beispiel für Zweitstudierende, Langzeitstudierende oder Nicht-EU-Ausländer*innen geben.
Private Hochschulen
Im Gegensatz zu staatlichen Hochschulen finanzieren sich private Hochschulen durch Trägerschaften und Studiengebühren und sind dadurch deutlich teurer. Dabei gibt es kein einheitliches System und keine einheitlichen Gebühren: An einigen privaten Hochschulen zahlst du die Studiengebühren pro Monat, an anderen pro Semester. Gut zu wissen ist außerdem, dass für den gleichen Studiengang – je nach Standort und Sommer- oder Wintersemester – die Gebühren unterschiedlich hoch ausfallen können. Zusätzlich werden je nach Hochschule Semesterbeiträge, Anmelde- oder Prüfungsgebühren erhoben. Diese können je nach Hochschule und Studienform stark variieren.
Für ein Sport und Gesundheit Studium an einer privaten Hochschule kannst du mit Kosten zwischen 350 und 690 Euro pro Monat rechnen. Zusätzlich erheben einige Hochschulen zusätzlich Anmelde- und/oder Prüfungsgebühren.
Wie kann ich mein Studium finanzieren?
Ein Studium, egal ob an einer staatlichen oder privaten Uni, kostet Geld. Wenn du zusätzlich deine Wohn- und Lebenshaltungskosten selbst stemmen musst, kommt eine ziemlich hohe monatliche Summe zusammen. Aber keine Sorge, du hast mehrere Möglichkeiten, dein Studium zu finanzieren. Die meisten dieser Optionen kannst du miteinander kombinieren.
- BAföG
- Studium mit Nebenjob finanzieren
- Unterstützung der Eltern (KfW)
- Studienkredite
- (Hochschuleigene) Stipendien
- Ratenzahlung
- von der Steuer absetzen
- Hochschulrabatte (zum Beispiel Treue- und Geschwisterrabatte) und Angebote
- Bildungsfonds = Umgekehrter Generationenvertrag (UGV)
BAföG? Bildungsfonds? Was ist das denn? Du stehst ganz am Anfang des Studiums und hast keine Ahnung, was die verschiedenen Finanzierungsarten bedeuten? Auf unserer Ratgeberseite zum Thema Studienfinanzierung bringen wir Licht ins Dunkel und erklären dir die einzelnen Punkte ausführlicher.
Welchen Master kann ich mit einem Sport und Gesundheit Studium studieren?
Das Masterstudium dauert in der Regel zwei bis vier Semester. Je nach Studiengang musst du neben einem Bachelorabschluss in einem verwandten Studienfach weitere Zulassungsvoraussetzungen erfüllen, wie beispielsweise eine Mindestnote und/oder einen Praktikumsnachweis. An einigen Hochschulen musst du ein Bewerbungsverfahren durchlaufen, das ein Motivationsgespräch, einen schriftlichen Test oder ein persönliches Gespräch umfassen kann. Im Masterstudium vertiefst du dein Fachwissen und legst deinen Fokus auf einen oder mehrere Studienschwerpunkte, die sich je nach Uni unterscheiden können. Ein Sport und Gesundheit Master lohnt sich vor allem dann, wenn du nach dem Studium schnell in eine leitende Position aufsteigen willst.