Sport und Fitness Weiterbildungen – Alle Infos
Eine Karriere im Bereich Sport und Fitness ist auch ohne einen akademischen Abschluss möglich: Zahlreiche Weiterbildungen und Ausbildungen ermöglichen den Berufseinstieg oder bieten die Möglichkeit, sich weiterzubilden und für neue Aufgaben zu qualifizieren. Nachfolgend haben wir grundlegende Infos zusammengestellt, damit du richtige Entscheidung bzgl. deiner Weiterbildung treffen kannst.
Da viele Sport- und Fitnessweiterbildungen als zeitlich und räumlich flexibler Fernlehrgang organsiert sind, eignen sie sich auch für Berufstätige. Das Angebot umfasst dabei eine große Bandbreite an verschiedenen Lehrgängen, die sich in unterschiedlichen Bereichen spezialisieren – von diversen Trainerlizenzen über eine Weiterbildung zum (Sport-)Ernährungsberater*in, bis hin zum Fitness- und Wellness-Coach. Für Sportler*innen lässt sich für jedes Interesse und jede berufliche Zielsetzung innerhalb der Sportbranche ein entsprechendes Angebot finden.
Voraussetzungen für eine Sport Weiterbildung
Je nach Anbieter, Art der Weiterbildung und angestrebtem Abschluss gibt es ganz unterschiedliche Voraussetzungen, welche Interessenten und Bewerber für eine Teilnahme an den verschiedenen Sport und Fitness Weiterbildungen erfüllen müssen.
Während manche Fortbildungen lediglich ein gewisses Maß an praktischer sportlicher Vorerfahrung sowie ein grundlegendes Interesse an der Thematik voraussetzen, fordern andere von den Bewerbern zum Beispiel einen Schulabschluss oder bereits erlangte Trainerlizenzen. Je nach Institut kann auch eine abgeschlossene Berufsausbldung in einem passenden Berufsfeld sowie spezifische Berufserfahrung verlangt werden.
Darüber hinaus schließen viele Anbieter zusätzliche Voraussetzungen, wie zum Beispiel das erfolgreiche Absolvieren eines persönlichen Motivationsgesprächs oder eines Aufnahmetest, in das Bewerbungsverfahren mit ein.
Eine Sonderstellung haben Weiterbildungen, bei denen man die verschiedenen Trainer-Lizenzen erwerben kann. Diese sind nach einem ABC-System gegliedert, bauen aufeinander auf und müssen deswegen in einer bestimmten Reihenfolge absolviert werden. Die C-Lizenz ist dabei in der Regel die Grundqualifikation, die sich sowohl für haupt- und nebenberufliche Fitnessstudio-Mitarbeiter als auch für sportinteressierte Neueinsteiger eignet. Aufbauend auf dieser kann im Anschluss die B-Lizenz (Aufbauende Ebene) bzw. später auch die A-Lizenz (Obere Ebene) erworben werden, die die höchste Qualifikationsstufe darstellt und die Absolventen für eine selbstständige Tätigkeit in einem Studio oder einer anderen Sporteinrichtung qualifiziert.
Bei manchen Studienanbietern besteht für Quereinsteiger die Möglichkeit, auch ohne C-Lizenz an Weiterbildungen der Stufe B teilzunehmen. Hierfür werden lediglich praktische Erfahrung bzw. ein Mindestalter von 18 Jahren und ein Schulabschluss vorausgesetzt.
Viele Unterschiede, daher ist recherchieren wichtig!
Wie du siehst, gibt es bei den Weiterbildungen im Bereich Sport und Fitness große Unterschiede in Bezug auf die Zulassungsvoraussetzungen. Deswegen ist es empfehlenswert, sich frühzeitig beim Institut deiner Wahl über die benötigten Qualifikationen zu erkundigen. Die entsprechenden Informationen findest du in der Regel auf der Homepage des jeweiligen Anbieters.
Weiterbildungsdauer und -verlauf
Ähnlich wie bei den Studienvoraussetzungen gibt es auch bei Dauer und Verlauf der verschiedenen Weiterbildungen große Unterschiede. Während manche nur eine Dauer von einigen Tagen oder Wochen haben, sind andere auf einen Zeitraum von mehreren Jahren angelegt.
Variationen gibt es dementsprechend auch im Verlauf. Während die kürzeren Weiterbildungen in der Regel als reine Präsenzveranstaltungen organisiert werden, ist der größte Teil der Kurse mit längerer Dauer als Fernlehrgang aufgebaut, in welchem sich Phasen des Selbststudiums und Präsenzphasen miteinander abwechseln. In der Selbstlernphase erhalten die Teilnehmer zur Unterstützung sogenannte Studienhefte oder rufen die zum Lernen notwendigen Materialien gegebenenfalls online ab.
Die Präsenzveranstaltungen werden meist am jeweiligen Institut selbst durchgeführt und dienen der praktischen Anwendung der erlernten Inhalte. Um die Teilnahme auch für Berufstätige zu ermöglichen, finden sie in der Regel an den Wochenenden oder in Form eines Blockseminars statt. Die meisten Anbieter haben außerdem deutschlandweit mehrere Standorte in unterschiedlichen Städten, um weite Anfahrten für die Teilnehmer zu vermeiden.
Wie erkenne ich eine gute und seriöse Sport-/ Fitness-Weiterbildung?
Die meisten Weiterbildungen im Sport- und Fitnessbereich werden entweder in Form eines berufsbegleitenden Fernstudiums oder in Form einer Präsenzveranstaltung durchgeführt, deren Dauer stark variieren kann.
Welche Weiterbildungsform sich am besten für dich eignet, ist dabei immer von deinen persönlichen Lebensumständen und Interessen sowie deiner beruflichen Zielsetzung abhängig. Allerdings solltest du dir darüber im Klaren sein, dass es bei den Weiterbildungen in puncto Qualität und Anerkennung große Unterschiede gibt.
Da es im Bereich Sport und Fitness kaum staatliche anerkannte Abschlüsse gibt (die Ausnahme stellen die IHK-zertifizierten Weiterbildungen, Ausbildungen zum Physiotherapeut oder Masseur sowie akademische Studiengänge dar), muss man hier andere Bewertungskriterien ansetzen.
ZFU als Qualitätssiegel für Fernlehrgänge
Im Angebotsdschungel der unzähligen Weiterbildungen ist es dabei gar nicht so einfach zu erkennen, welche der Kurse und Studiengänge hochwertig sind und von welchen man besser die Finger lassen sollte. Unseriöse Versprechen sind leider Teil der Branche, und viele der Angebote halten trotz hoher Teilnehmergebühren nicht, was sie versprechen. Eine mögliche Hilfestellung können zum Beispiel Zertifikate sein. Im Bereich der Fernstudiengänge belegt vor allem das Siegel der staatlichen Zentralstelle für Fernunterricht (ZFU), dass es sich um ein qualitativ hochwertiges Angebot handelt.
Im Bereich der Präsenz-Weiterbildungen ist die Situation hingegen weniger eindeutig. Hier gibt es unterschiedliche Systeme und Zertifikate, welche alle suggerieren, dass es sich bei dem angebotenen Unterricht um ein qualitätsvolles Angebot handelt – was aber trotzdem nicht immer der Fall sein muss.
Kriterien, die gute Weiterbildunganbieter auszeichnen
Davon unabhängig gibt es einige universell gültige Kriterien, an denen man eine qualitativ hochwertige Weiterbildung erkennen kann:
- Der Anbieter setzt für die Teilnahme gewisse Vorkenntnisse und Qualifikationen voraus
- Die Weiterbildung hat einen verhältnismäßig hohen Praxisanteil
- Referenten und Kursleiter können langjährige Berufserfahrung vorweisen
- Die Studienberatung des Instituts beantwortet deine Fragen umfassend, sachgemäß und freundlich
- Transparente Informationspolitik in Bezug auf Kosten, Methoden und das Lehrpersonal
- Der Anbieter benennt eine konkrete Zielgruppe, auf welche die Weiterbildung ausgelegt ist
Stiftung Warentest kann auch helfen
In letzter Zeit hat die Stiftung Warentest vermehrt auch Weiterbildungen unter die Lupe genommen. Auf der Webseite test.de kann man die Tests einsehen (und evtl. kaufen). Die Stiftung hat auch einen Leitfaden Fernunterricht veröffentlicht und eine Checkliste mit Fragen, die Weiterbildungssuchende Kursanbietern unbedingt vor der Buchung stellen sollten, um keine bösen Überraschungen zu erleben.
Erfahrungen einholen
Wenn du dir trotzdem noch unsicher bist: Suche den Austausch! Kollegen und berufstätige Bekannte aus der Branche oder Personen in sport- und fitnessspezifischen Online-Foren haben oftmals viel Know-how und Fachwissen zu bieten und können in der Regel gut einschätzen, ob die Teilnahme an einer spezifischen Weiterbildung eine sinnvolle Investition ist oder nicht.
Wenn die Möglichkeit besteht, kannst du dich natürlich auch mit Absolventen einer Weiterbildung austauschen und mit ihnen über ihre persönliche Erfahrungen sprechen. Auch berufliche Netzwerke im Internet können eine gute Hilfestellung sein. Vergleiche die Biographien von beruflich erfolgreichen Menschen und sieh dir an, welche Weiterbildungen sie absolviert haben, um ihre berufliche Stellung zu erreichen.
Alternative berufsbegleitendes Studium
Du hast dir höhere Ziele gesetzt und strebst über kurz oder lang eine Führungsposition im Sport-Bereich an? Dann starte am besten gleich mit einem berufsbegleitenden Studium oder mit einem Fernstudium durch! Der große Vorteil hierbei: du bleibst weiterhin in deinem Beruf, beziehst dein Gehalt und kannst dein im Studium erworbenes Wissen sogleich in die Praxis umsetzten.