Ausbildung Group Fitness Trainer*in
Allgemeine Infos
Während man unter dem Begriff Group Fitness früher vor allem Aerobic- und Step-Training verstand, wird er heute weiter gefasst und beinhaltet zusätzlich eine Vielzahl an unterschiedlichen Gruppen-Sportarten wie zum Beispiel Fatburner-Training, Indoor Cycling, Pilates, Yoga, Body Sculpting, Zumba, Aqua Fitness, Cardio-Training etc.
Um die zunehmende Nachfrage nach Fitness-Trainer*innen zu befriedigen, die diese spezielle Form des Trainings beherrschen und durchführen können, haben sich mittlerweile an einer ganzen Reihe von Instituten entsprechende berufsbegleitenden Ausbildungen und Weiterbildungen zum*zur Group Fitness Trainer*in etabliert.
Group Fitness Trainer*in Weiterbildung: Inhalte & Ablauf
Um erfolgreich als Group Fitness Trainer*in arbeiten zu können, sind Kenntnisse und Fähigkeiten aus verschiedenen Bereichen notwendig. Neben der Trainings- und Bewegungslehre und der Anatomie müssen sich Group Trainer*in auch mit Methodik und Didaktik auskennen und in der Lage sein, Choreografien zu planen, umzusetzen und ihren Kunden zu kommunizieren. Aus diesem Grund ist die Ausbildung zum*r Group Fitness Trainer*in recht umfassend und beinhaltet Module aus vielen unterschiedlichen Bereichen, wie zum Beispiel
- Musik und Schrittkombinationen
- Intensitätssteuerung
- Planung einer Choreografie
- Warm-up und Cool-down
- Musiklehre
- Trainings- und Bewegungslehre
- Stretching
- Anatomie
- Motivationstechniken
- Didaktik und Methodik
- Bewegungsanalyse
- Ganzheitliches Workout
Während sich manche Ausbildungen und Weiterbildungen zum*zur Group Fitness Trainer*in hauptsächlich auf diese thematischen Bereiche beschränken, kombinieren andere die oben aufgeführten Module direkt mit einer bestimmten Sportart, wie zum Beispiel der Aerobic oder dem Step. Wieder andere bauen auf einer existierenden Group Fitness Trainer*in-Lizenz auf und stellen eine ergänzende Spezialisierung dar.
Voraussetzungen
Eine Ausbildung als Group Fitness Trainer*in wird von vielen verschiedenen Instituten in Form eines Fernstudiums oder eines Präsenzlehrgangs angeboten. Natürlich haben diese jeweils eigene Voraussetzungen und Zulassungskriterien: Manche setzen den Nachweis einer Fitness Trainer*in C-Lizenz oder eine vergleichbare Qualifikation voraus, andere einen Schulabschluss und ein Mindestalter. Wieder andere fordern hingegen ein gewisses Mindestmaß an praktischer Erfahrung aus dem Bereich Group Training.
Aufgrund der uneinheitlichen Situation ist es also am besten, wenn du dich konkret auf der Homepage oder bei der Studienberatung des Instituts deiner Wahl hinsichtlich der notwendigen Qualifikationen erkundigst.
Dauer und Verlauf
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, sich zum*zur Group Fitness Trainer*in ausbilden zu lassen. Ein großer Teil der Ausbildungen bzw. Weiterbildungen wird als berufsbegleitendes Fernstudium angeboten, in welchem sich längere Phasen des Selbststudiums mit Präsenzphasen abwechseln. Das entsprechende Lernmaterial wird dabei meist als Studienheft per Post zugeschickt oder kann von den Teilnehmenden online abgerufen werden. In den Präsenzphasen, die in der Regel am Institut selbst in Form von Block- oder Wochenendunterricht abgehalten werden, werden die theoretisch erlernten Inhalte in die Praxis umgesetzt.
Am Ende der Ausbildung zum*zur Group Fitness Trainer*in müssen die Studierenden dann in einer schriftlichen und/oder einer praktischen Prüfung nachweisen, dass sie sowohl die theoretischen als auch die praktischen Inhalte beherrschen. Andere Institute bieten entsprechende Ausbildungen in Form eines zeitlich komprimierten Präsenzlehrgangs an.
Da der Aufbau und die Form der Durchführung der verschiedenen Angebote stark variieren, kann man keine pauschale Aussage zur Dauer der Aus- und Weiterbildungen machen. Während die Präsenzlehrgänge meist nur auf wenige Tage angelegt sind, dauern die als Fernstudium organisierten Kurse in der Regel mehrere Wochen oder Monate. Um die Form der Weiterbildung zu finden, die am besten zu deinen individuellen Interessen, deinen Lebensumständen und deiner beruflichen Zielsetzung passt, solltest du dich vorher ausführlich über die unterschiedlichen Angebote und Varianten informieren.
Anerkennung
Nicht alle Aus- und Weiterbildungen haben die gleiche Qualität und Wertigkeit; deswegen solltest du dich im Vorhinein genau erkundigen, wie es mit der Anerkennung des von dir gewünschten Fernstudiums/Präsenzlehrgangs aussieht. Als Qualitätsmerkmal bei Fernstudiengängen dient zum Beispiel das Siegel der staatlichen Zentralstelle für Fernunterricht (ZFU).
Bei Präsenz-Weiterbildungen ist es auf Grund der uneinheitlichen Situation schwieriger, eine konkrete Aussage zur Qualität eines Angebots zu machen. Eine Möglichkeit, um Unsicherheiten aus dem Weg zu räumen, ist in diesem Fall zum Beispiel ein Gespräch mit erfahrenen Kolleg*innen oder einem*einer potentiellen Arbeitgeber*in.
Überblick: Verschiedene Ausbildungen
Ausbildung zum*zur Aerobic Trainer*in
Die Aerobic könnte man auch als die Mutter der Group Fitness bezeichnen, denn sie ist eine der klassischen Sportarten, die gemeinsam in der Gruppe ausgeübt werden. In der Weiterbildung zum*zur Aerobic Trainer*in lernt man vom Planen einer ansprechenden Choreographie über das Warm-up, Variationsmöglichkeiten und Übergängen bis hin zu Sicherheitsrichtlinien und der Auswahl der richtigen Musik alles, um erfolgreich einen eigenen Kurs anzuleiten.
Ausbildung zum Spinning Trainer*in
Das Spinning – auch Indoor Cycling genannt – ist ein Ausdauersport, der auf stationären Fahrrädern in Fitnesseinrichtungen betrieben wird. Die Aufgabe von Spinning Trainer*innen ist es hier vor allem, die Trittfrequenz und den Widerstand vorzugeben und somit die Intensität des Trainings zu bestimmen. In der Weiterbildung lernen angehende Spinning Trainer*in neben den biomechanischen und anatomischen Grundlagen verschiedene Fahrtechniken kennen, erfahren, wie man ein herzfrequenzorientiertes Training gestaltet und die Leistungsintensität sinnvoll reguliert. Informationen zur musikalischen Gestaltung und der Sicherheit runden die Kurse ab.
Ausbildung zum*zur Yoga Trainer*in
Beim Yoga geht es nicht nur um die Fitness, sondern vielmehr um ein ganzheitliches Lebensgefühl. Es verbessert das Körpergefühl, stärkt die Muskeln, die Balance und die Flexibilität und dient gleichzeitig dazu, Stress und Hektik im beruflichen Alltag auszugleichen. Yoga umfasst deswegen sowohl körperlich fordernde Übungen als auch Elemente der Entspannung und Meditation. Wer eine Weiterbildung zum*zur Yoga-Trainer*in absolviert, beschäftigt sich deswegen nicht nur mit der bewussten Ausführung der entsprechenden Übungen und der Meditationspraxis, sondern auch mit dem geschichtlichen und medizinischen Hintergrund dieser Philosophie– und Gesundheitslehre.
Ausbildung zum*zur Pilates Trainer*in
Ähnlich wie Yoga verfolgt auch Pilates das Konzept eines ganzheitlichen Körpertrainings. Die Übungen zielen dabei vor allem auf eine Stärkung der tief liegenden Muskelgruppen ab. Dabei geht es nicht um Geschwindigkeit und reine Kraft, sondern vor allem um das kontrollierte und fließende Ausüben der verschiedenen Übungen. Im Mittelpunkt der Trainer*in Ausbildung stehen vor allem wichtige Pilates-Prinzipien wie das Powerhouse und den Einsatz der Atmung. Die angehenden Trainer*innen beschäftigen sich außerdem mit Grund- und fortgeschrittenen Übungen sowie dem methodischen Übungsaufbau.
Ausbildung zum*zur Zumba Trainer*r
Zumba ist eine der absoluten Trendsportarten der letzten Jahre: das Fitnesskonzept, welches in den 80er Jahren durch einen kolumbianischen Tänzer und Choreographen geschaffen wurde, kombiniert Elemente der Aerobic mit lateinamerikanischen und internationalen Einflüssen aus dem Tanz. In der Trainer*in Ausbildung werden die Funktionsweise von Zumba, die Grundrhytmen wie Merengue, Salsa oder Reggaton sowie die entsprechenden Schrittfolgen vermittelt.
Group Fitness Trainer*in: Berufsbild und Karriere
Der bzw. die Group Fitness Trainer*n ist ein*e spezialisierter Fitness Trainer*in und findet dementsprechend bei den gleichen Arbeitgebern Anstellung. Das sind vor allem
- Fitnessstudios und -clubs
- Sport- und Freizeithotels
- Touristikeinrichtungen
- Gesundheits- und Rehabilitationseinrichtungen
- Sportvereine
Die Nachfrage nach Group Fitness-Kursen ist hoch: Nach Daten des DSSV (Arbeitgeberverband Deutscher Fitness- und Gesundheitsanlagen) bieten mittlerweile über 90% aller Fitnessstudios Angebote aus dem Group Fitness Bereich an – dementsprechend hoch ist die Nachfrage nach passendem Personal und dementsprechend gut sind die beruflichen Chancen für qualifizierte Trainer*innen. Natürlich hast du selber auch einen entscheidenden Einfluss auf deinen Erfolg. Group Fitness Trainer*innen sollten zum Beispiel immer ein Auge auf die neuesten Trends haben und sich entsprechend weiterbilden. So ist zum Beispiel das lateinamerikanische Fitnesskonzept Zumba seit einiger Zeit stark nachgefragt, und Trainer*innen mit einer entsprechenden zusätzlichen Qualifikation begehrt.
Gehalt
Ähnlich wie bei anderen Trainerberufen ist es auch beim bzw. bei der Group Fitness Trainer*in schwierig, konkrete Angaben zum Gehalt zu machen. Zu viele Einflussfaktoren wie der individuelle Arbeitgeber, die Qualifikation, die Berufserfahrung, der Arbeitsort oder Ähnliches spielen hier eine Rolle.
Versucht man trotzdem, eine grobe Einschätzung bezüglich des Gehalts zu leisten, kann man sich an dem orientieren, was andere, spezialisierte Trainergruppen verdienen. Deren Einkommen liegt mit ca. 2.400 bis 3.850 Euro pro Monat leicht über dem Gehalt von Trainer*innen ohne Spezialisierung; dementsprechend lässt sich auch das Einkommen von Group Fitness Trainer*innen in diese Kategorie einordnen.
Beispiele für den Verdienst:
Beruf | Geschlecht | Alter | Arbeitszeit/ Woche | Monatsgehalt brutto |
---|---|---|---|---|
Kursleiterin Group Fitness | weiblich | 40 | 20 Std. | 1.950 € |
Kursleiterin Fitness | weiblich | 27 | 40 Std. | 2.870 € |
Group Fitness Koordinatorin | weiblich | 38 | 40 Std. | 2.780 € |
Yogalehrer Touristik, Freizeit | männlich | 40 | 40 Std. | 5.300 € |
Kursleitung | weiblich | 43 | 35 Std. | 3.100 € |
(Quelle: gehalt.de 05/24 und eigene Recherchen)
Als Kursleitung kann man mit Stundenlöhnen zwischen 20 und 40 Euro rechnen. Wer also nur als Nebenjob Fitnesskurse geben möchte, kann damit evtl. besser kalkulieren.
In Abhängigkeit von den oben genannten Faktoren kann dein Einkommen aber natürlich auch deutlich höher oder niedriger ausfallen. Vor allem Selbstständige haben die Möglichkeit, mehr zu verdienen. Wie gut dein Einkommen als Freiberufler*in ist, hängt aber vor allem davon ab, wie effizient du dich und dein Angebot vermarkten kannst und ob es dir gelingt, langfristig einen stabilen Kundenstamm aufzubauen.