Ausbildung Personal Trainer*in
Allgemeine Infos
Eine gesunde Lebensweise verankert sich immer mehr in der Lebenseinstellung von Alt und Jung und wird in den sozialen Medien vor Augen geführt. Heutzutage zählen „fit sein“ und eine bewusste Ernährung zu den wichtigsten Vorsätzen überhaupt. Durch das wachsende Interesse an Sport und balanciertem Lifestyle haben sportbegeisterte Menschen einen bestimmten Anspruch an ein professionelles und zielführendes Training. Damit steigt auch die Nachfrage nach gut ausgebildeten Personal Trainer*innen stetig. Ganz unabhängig von den Motivationsgründen sind sich viele Kunden*innen bewusst, dass ein Einzeltraining unter professioneller Anleitung viel effektiver ist als das Fitnesstraining in einer Gruppe. Sie setzen daher immer häufiger auf die Unterstützung durch eine*n professionelle*n Personal Trainer*in.
Um dem wachsenden Trend und den Anforderungen gerecht zu werden, gibt es immer mehr Bildungsanbieter, die Personal Trainer*innen ausbilden. Die meisten Lehrgänge schließen mit einem Zertifikat ab und überschneidende Inhalte findest du beispielsweise auch in der Ausbildung Fitnesstrainer*in.
Wenn du jedoch auf einen akademischen Abschluss abzielst, wirst du keinen „reinen“ Studiengang finden. Stattdessen gibt es das Fitness Studium, das den Schwerpunkt Individualtraining anbietet und dich auf das Aufgabenfeld des Personal Trainers bzw. der Personal Trainer*in vorbereitet.
Die Aufgaben von Personal Trainer*innen reichen weit über das Fitnessstudio hinaus: Sie müssen vielmehr ein ganzheitliches Gesundheitsmanagement betreiben, dass auch die Lebensführung und die Alltagsgewohnheiten ihrer Kund*innen miteinbezieht und ihnen so hilft, ihr persönliches Fitnessideal zu erreichen.
Es geht also nicht immer um den reinen Muskelauf- oder Fettabbau durch Sporttreiben, sondern auch um Beratung bei der Ernährung und einen gesunden Lebensstil.
Personal Trainer Ausbildung: Inhalte & Verlauf
Als kompetente*r Personal Trainer*in brauchst Du ein umfassendes Wissen über anatomische und sportbiologische Zusammenhänge sowie ein solides fachliches Grundwissen auf dem Gebiet Fitness und Ernährung. Da viele Personal Trainer*innen selbstständig arbeiten, werden ihnen in der Personal Trainer*in Ausbildung auch grundlegende Aspekte des Marketings und des Unternehmensmanagements beigebracht. Module sind zum Beispiel:
- Verschiedene Betreuungskonzepte
- Trainingssteuerung
- Krafttraining
- Beweglichkeitstraining
- Koordinationstraining
- Planung einer Personal Training Stunde
- Trainingsstätten und -möglichkeiten
- Anatomie und Physiologie
- Trainingslehre
- Gerätekunde
- Zielgruppenmarketing
- Kundenakquise
Da das Ziel und die Motivation deines Kunden bzw. deiner Kundin im Mittelpunkt stehen, ist es wichtig, dass du seine*ihre Bedürfnisse erkennst und das Training danach ausrichtest. Dafür musst du den menschlichen Körper genau kennen und an seinen Schwachpunkten arbeiten.
Du konzentrierst dich zunächst auf den Bereich Trainingswissenschaft. Mithilfe der biomechanischen, anatomischen und trainingswissenschaftlichen Grundlagen lernst du, das Training an die Bedürfnisse der Kunden*innen anzupassen und den Trainingsplan zu steuern. Du behältst dabei den Überblick über die gesundheitliche Verfassung deiner Kunden*innen und wählst je nach Entwicklung situationsgerechte Trainingsübungen bzw. Bewegungsformen aus. Für den Bereich Gruppentraining erwirbst du Unterrichtskompetenzen sowie spezifisches Fachwissen im kraft-, ausdauer- und gesundheitsorientierten Gruppentraining.
Die trainingswissenschaftlichen Schwerpunkte werden ergänzt durch sportmedizinische, ernährungswissenschaftliche, psychologische sowie betriebswirtschaftliche Inhalte. Damit bist du in der Lage, als Motivator und Coach zugleich zu handeln. Somit bereitst du dich optimal auf die Herausforderungen im Berufsalltag eines Personal Trainers bzw. einer Personal Trainerin vor.
Voraussetzungen
Die Voraussetzungen um Personal Trainer*in zu werden sind je nach Ausbildungseinrichtung unterschiedlich und reichen vom Mindestalter und Schulabschluss bis zur ersten erfolgreich absolvierten Trainer*in-Lizenz. Andere Institute verlangen außerdem noch zusätzliche Qualifikationen wie zum Beispiel eine trainingspraktische Ausbildung, ein gewisses Maß an Trainingserfahrung oder das Absolvieren eines Erste-Hilfe-Kurses.
Da die Unterschiede bezüglich der Zulassung so groß sind, solltest du dich am besten direkt auf der Homepage oder der Studienberatung des Anbieters deiner Wahl bezüglich der unterschiedlichen Anforderungen informieren.
Dauer und Verlauf
Die Berufsbezeichnung „Personal Trainer*in“ ist nicht geschützt; deswegen gibt es keine gesetzlich geregelte, einheitliche Ausbildungsform. Die berufsbegleitenden Aus- und Weiterbildungen unterscheiden sich deswegen oft nicht nur durch abweichende Inhalte, sondern auch durch unterschiedliche Dauer. Während zum Beispiel das Fernstudium an der Academy of Sports auf 12 Wochen ausgelegt ist, sind es an der IST-Akademie 13 Monate; an der BTB erstreckt sich der Lehrgang sogar über zwei Jahre. Andere Institute bieten wiederrum Personal Trainer*in-Kurse, welche nur wenige Tage oder Wochenenden in Anspruch nehmen.
Wie bei der Dauer gibt es auch in der Art der Durchführung große Unterschiede. Während die meisten kürzeren Lehrgänge als Präsenzveranstaltung organisiert sind, werden die meisten längeren Weiterbildungen in Form eines berufsbegleitenden Fernstudiums abgehalten. In diesem wird der größte Teil der Inhalte in Form eines räumlich und zeitlich flexiblen Selbststudiums absolviert und von einer festgelegten Anzahl an Präsenzveranstaltungen begleitet. Diese finden meist als Blockseminar oder in Form einer Wochenendveranstaltung statt und vermitteln den Teilnehmenden die praxisorientierten Inhalte der Weiterbildung.
Anerkennung
Wie schon angesprochen, ist das Berufsbild Personal Trainer*in nicht geschützt – unabhängig von seinem Abschluss könnte sich letztendlich jeder Personal Trainer*in nennen. Auch gibt es für die zahlreichen Aus- und Weiterbildungen keine einheitlichen Standards oder Richtlinien. Das führt nicht nur dazu, dass es zwischen den einzelnen Angeboten durchaus Qualitätsunterschiede gibt, sondern auch dazu, dass die verschiedenen Abschlüsse auf dem Arbeitsmarkt unterschiedlich anerkannt sind.
Um also herauszufinden, welche Weiterbildung sich wirklich lohnt und von welcher man lieber die Finger lassen sollte, sollte man im Vorhinein etwas Recherche betreiben. Auskunft bietet zum Beispiel die Homepage des „Bundesverbands Personal Training“. Dieser hat eine Reihe von Qualitätskriterien für Personal Trainer*in-Ausbildungen aufgestellt. Zudem sind alle Institute, die du in unserer Datenbank findest, seriös und anerkannt.
Darüber hinaus gibt es außerdem noch eine Reihe von allgemeingültigen Tipps und Hinweisen, die dir bei der Suche nach einer qualitativ hochwertigen und dementsprechend anerkannten Aus- oder Weiterbildung helfen und die wir für dich auf unserer Seite zu den Sport Weiterbildungen im Abschnitt „Wie erkenne ich eine gute Weiterbildung“ zusammengetragen haben.
Personal Trainer*in: Berufsbild & Karriere
Als lizenzierte*r Personal Trainer*in sorgst du im Grunde für das Wohlbefinden deiner Kundenschaft, indem du einen individuellen Trainingsplan erstellst, der sich an deren Bedürfnissen orientiert und ein ganzheitliches Konzept verfolgt. Hierbei werden Fitness, Ernährung sowie Entspannung großgeschrieben. Deshalb berücksichtigen Personal Trainer*innen die spezielle Lebensführung, den gesundheitlichen Zustand sowie die Alltagsgewohnheiten der Kunden*innen. Ein*e Personal Trainer*in ist also nicht nur ein*e persönliche*r Fitnesstrainer*in und Ernährungsberater*in, sondern ebenso Personal Coach und ein*e Dienstleister*in in der individuellen Betreuung.
Als Expert*in für alle Individual- und Gruppenfitnessprogramme kannst du z. B. in den folgenden Unternehmen, Einrichtungen und Institutionen erfolgreich tätig werden:
- Fitness- und Gesundheitsstudios sowie Gesundheitszentren
- Sport- und Wellnesshotels
- Sportvereine mit Fitness- und/oder Gruppentrainingsangeboten
- EMS-Studios, Functional Training Studios, Cross Fit Boxen
- Betriebe mit eigenen gesundheits- und fitnessorientierten Trainingsangeboten
- Rehabilitationseinrichtungen mit präventiven und/oder medizinischen Fitness - und Gruppentrainingsangeboten
- Krankenkassen
- Volkshochschulen
- Selbstständige Tätigkeit als Personal Trainer*in
Wie gut letztlich die Berufschancen für Personal Trainer*innen auf dem Arbeitsmarkt sind, hängt von einigen unterschiedlichen Faktoren ab. Zwar wächst die Fitnessbranche stetig, parallel dazu nimmt aber auch die Anzahl an professionellen Personal Trainer*innen zu, so dass sich Angebot und Nachfrage relativ ausgeglichen gegenüberstehen. Da die Berufsbezeichnung nicht geschützt ist, haben die in der Fitnessbranche tätigen Personal Trainer*innen oft ganz unterschiedliche Werdegänge.
Eine der wichtigsten Voraussetzungen für beruflichen Erfolg ist deswegen eine qualitativ hochwertige Ausbildung, die den Kund*innen Kompetenz und fachliches Know-how signalisiert. Personal Trainer*innen sollten deswegen mindestens eine B- oder eine A-Lizenz mitbringen und ihr Wissen und ihre Kompetenzen durch regelmäßige Fortbildungen auffrischen und erweitern. Der Bundesverband Personal Training bietet z.B. auch eine TÜV-Zertifizierung an.
Gute Berufsaussichten haben auch Personal Trainer*innen mit einer Spezialisierung, da sie sich in noch nicht so stark überlaufenden Nischen positionieren und sich so gut von der Konkurrenz abheben können. Bei Freiberufler*innen ist der langfristige Erfolg vor allem davon abhängig, wie gut diese sich diese selbst vermarkten und wie effektiv sie ihre Kund*innen an sich binden können.
Welches Gehalt kann ich nach dem Personal Trainer*in Fernstudium erwarten?
Wie in den meisten Berufen der Sportbranche ist es auch bei Personal Trainer*innen schwierig, eine allgemeine Aussage zum Gehalt zu machen. Es gibt zu viele Faktoren, die das Einkommen beeinflussen, wie z. B. berufliche Erfahrung, Qualifikation und vor allem der Kundenstamm. Gut ausgebildete und freiberuflich tätige Personal Trainer*innen setzen für eine einstündige Trainingseinheit in der Regel bis zu 120 Euro an. Das entspricht der Empfehlung des relevanten Fachverbands für Personal Trainer*innen, die Grenze für den Stundensatz von 75 Euro nicht zu unterschreiten.
Glaubt man aktuellen Zahlen, so wird für angestellte Personal Trainer*innen ein monatlicher Durchschnittslohn von etwa 2.700 bis 2.900 Euro (Vollzeit) angegeben. Im Angestelltenbereich wird neben dem Arbeitgeber vor allem die Verantwortung entscheidend sein, die ein*e Personal Trainer*in für Kunden*innen und auch andere Mitarbeiter*innen übernimmt.
Als Trainer*in in der Tourismusbranche kannst du etwa mit 2.800 bis 4.000 Euro brutto im Monat rechnen.
(Quelle: gehalt.de Stand 05/2024)
Gehalt
Beispielhafte Gehaltsangaben
Berufsleben/ -erfahrung | Geschlecht | Alter | Arbeitszeit/ Woche | Monatsgehalt/ brutto |
---|---|---|---|---|
angestellt, 2 Jahre Berufserfahrung, Personal Trainer | männlich | 27 | 42 Std. | 2.250 € |
angestellt, 1 Jahr Berufserfahrung, Personal Trainer | männlich | 21 | 38 Std. | 2.400 € |
selbständig, 7 Jahre Berufsferfahrung, Personal Trainer | männlich | 31 | 38 Std. | 4.000 € |
selbständig, mehr als 21 Jahre Berufserfahrung | weiblich | 50 | 24 Std. | 1.800 € |
angestellt, 2 Jahre Berufserfahrung | männlich | 24 | 36 Std. | 2.600 € |
selbständig, 13 Jahre Berufserfahrung | weiblich | 37 | 38 Std. | 4.650 € |
angestellt als Fitness-Personaltrainer | männlich | 30 | 25 Std. | 1.800 € |
teils angestellt im Fitnesstudio, teils selbständig als Personal Trainerin | weiblich | 25 | 42 Std. | 3.400 € |
(Quellen: gehaltsvergleich.com, gehalt.de, eigene Recherchen Stand 05/2024)